SCHMERZAMBULANZ

ROMAN

228 Seiten, Erscheinungsdatum: 15.03.2023
Theodor Körner Preis für Literatur 2022
 

Als Barbara Steindl im Bad ihres Krankenhauszimmers zusammenbricht, sind die stationsführende Ärztin Judit Kasparek und ihr Team ratlos. Während die Patientin auf der Intensivstation um ihr Leben kämpft, ist das Personal mit Schuldzuweisungen, Selbstzweifeln und Überforderung beschäftigt. Judit fühlt sich alleine gelassen, vom Pfleger Jovo, der für sie mehr als nur ein Kollege ist, ihrer Freundin und Anästhesistin Asja und ihrem Mentor Tom. Sie beruft ein Ethikkonsil ein, das den Fall aufklären und Frau Steindls weitere Behandlung ermöglichen soll. Denn nicht nur deren Tochter beginnt allmählich zu verzweifeln. 

Elena Messner zeigt in ihrem sprachlich brillanten Roman das komplexe System Krankenhaus zwischen Rentabilität und Patient:innenwohl und geht kompromisslos der Frage nach der Verantwortung in der Medizin auf den Grund. 

THEODOR-KÖRNER-PrEIS 2022

"Elena Messner greift eines der brennendsten gesellschaftlichen Themen (nicht nur in Österreich) auf: Die Misere des durchökonomisierten Spitalswesens in den entwickelten kapitalistischen Ländern. Am Beispiel einer Intensivpatientin wird gezeigt, wie viele unterschiedliche Zugänge es zu Anamnese, Diagnose und Behandlung gibt. Die komplexen Überlegungen vor einer Konsilsentscheidung bezüglich der Behandlung werden durch einen externen Ethikverantwortlichen auf eine Stufe weit über normale medizinische Überlegungen gehoben. Ein Projekt, das wichtige Impulse für die Debatte um Pflegenotstand, Spitalsmisere und Menschenwürde im Gesundheitsbetrieb geben kann." 
- Theodor Körner Preis, Jurybegründung

PRESSESTIMMEN

»Eine präzise und beunruhigende Bestandsaufnahme voller literarischer Raffinesse«
– Judith Hoffmann, ORF/Ö1

»Gesellschaftskritik mit hohem literarischen Anspruch, dafür steht Elena Messner. … Geschickt verwebt die Autorin den Kollaps einer Patientin mit dem Kollaps des Systems.«
– Alice Pfitzner, ORF2/ZIB

 »Vielstimmigkeit, komprimiert auf wenige Tage Handlungsverlauf, sorgt für eine Lektüre von hoher Intensität. Nah an der nicht nur österreichischen Realität wirken die Perspektiven aus dem und auf das Gesundheitssystem, die die Autorin kunstvoll miteinander verknüpft. «
–  Guido Graf, Deutschlandfunk

 

 »Diese objektive Misere [des durchökonomisierten Spitalswesens in den entwickelten kapitalistischen Ländern] wird allerdings über die subjektiven Empfindungen der Figuren und ihrer Beziehungen zueinander hervorragend literarisiert. Ein komplexes Werk, das den Aufwand konzentrierten Lesens lohnt!«

– Christa Nebenführ, Buchkultur 


»Dabei legt die Autorin behutsam mit viel Empathie für die Beteiligten, seien es Ärzt:innen, Pflegende oder Angehörige, und einer gleichzeitig kraftvollen, direkten Sprache, den Finger direkt in die Wunde des Patienten ›Gesundheitssystem‹.«
– Eva Kaiserseder, medinlive

»Elena Messner erzählt klar und erhellend von den komplexen und so unterschiedlichen Zugängen aus Anamnese, Diagnose und Behandlung im durchökonomisierten Krankenhaussystem.  Ein eindrücklicher und konsequenter Roman.« 

– Angelika Reitzer, Buchmagazin Literaturhaus Wien

»Dröhnend und keuchend vor sich hin werkend ist jenes System, in das die Autorin in ihrem Buch tief vordringt und das zunehmend droht an sich selbst zu ersticken: das Gesundheitssystem oder -wesen (dient es ja dem Erhaltungswillen des Wesens Mensch) - der Sprache zynisches Beiwerk. (...) Wie porös das Fundament geworden ist, verarbeitet Messner zu einem erzählerisch komplexen und solide recherchierten Werk, in dem die »Haltung zur Krankheit« zum Leitmotiv wird.«
 – Evelyn Bubich, Tagebuch

»In Schmerzambulanz erzählt Elena Messner aus vielen Perspektiven und nähert sich so ihrer eigentlichen Hauptfigur an: dem Krankenhaus. … Ums Pflegen geht es und ums Sparen, ums Krankenhaus und sein Management, ums Überleben auf der Intensivstation und das Überleben im immer enger getakteten Arbeitsalltag.«
– Lisa Bolyos, Augustin (Rezension und Gespräch) 


»Ein sehr dichter Roman, in dem auch persönliche Gefühle und Stimmungen einfühlsam und nachvollziehbar beschrieben werden.«
VORmagazin 


»In ›Schmerzambulanz‹ geht es um die Herausforderungen und Problemfelder des Gesundheitssystems.«

– Marianne Fischer, Kleine Zeitung
 

»Die Autorin versteht es, eine Atmosphäre von Willkür, Hilflosigkeit und Ohnmacht zu erzeugen, die sie durch alptraumartige Bilder und Fantasien der Protagonist*innen verschärft. Ein düsterer Blick in ein Krankenhaussystem in der Schere zwischen Kostendämpfung und Menschenwürde, der die bedrückende Frage offenlässt, wie weit diese Dystopie noch von der Gegenwart entfernt ist.«
 – Herwig Oberlerchner, Die Brücke


»Elena Messners Roman „Schmerzambulanz“ verblüfft durch Detailkenntnis. Die in Klagenfurt, Salzburg und Ljubljana aufgewachsene Autorin muss umfangreich über Krankenhausabläufe recherchiert haben.«

– Helmut Schneider, Wienlive

»Bereits der Einstieg in den Roman mit der Produktion von pharmazeutischen Produkten in China und deren lange Reise zu ihrem Verwendungsort ins betreffende Spital ist großartig rekonstruiert!«
– Margret Lammert, WeiberDiwan


»In ihrem neuen Roman greift die österreichisch-slowenische Autorin schonungslos die desolaten Zustände des Gesundheitswesens auf.«
– Gabriele Fachinger, ekz.bibliotheksservice


»Messner gelingt es, in 226 Seiten viel Wissenswertes und selbst Recherchiertes über das (österreichische) Gesundheitssystem zu packen. … Ein flüssig geschriebener, gelegentlich auch poetisch angehauchter Roman, der für notwendiges Unbehagen sorgt.«
literaturzeitschrift.de

»Ein Buch, das den ganz normalen Wahnsinn des Alltags im Gesundheitssystem aufschlägt, Seite um Seite … In der aktuellen weltweiten Diskussion über die Zukunft der Pflege ein Beitrag, der betroffen macht.«
 – Birgit Meinhard-Schiebel, Pflege und Kunst